Städtepartnerschaft

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Städtepartnerschaft

Städtepartnerschaft Treptow-Köpenick – Cajamarca
Veröffentlicht von admin in Aktivitäten · 10 November 2022
Tags: 2022
Peru ist ja so weit weg… und trotzdem so nah
Die Städtepartnerschaft von Treptow-Köpenick mit Cajamarca wird 25


Eröffnung des Treptow-Köpenick-Platzes in Cajamarca (Foto: Michael Schrick)

Kaum zu glauben: die Städtepartnerschaft unseres Bezirks Treptow-Köpenick mit der nordperuanischen Provinz Cajamarca wird nächstes Jahr schon ein Vierteljahrhundert alt. Als wir – der damalige Köpenicker Bezirksbürgermeister Klaus Ulbricht, Uwe Bauer von der kommunalen Ökumene und ich – im Mai 1998 erstmals nach Cajamarca reisten, hätten wir nie gedacht, dass wir bereits mit einer unterschriebenen Partnerschaftsvereinbarung zurückkehren würden.
 
In beiden Städten gab es vielfältige Aktivitäten in der Nachfolge der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung von Rio de Janeiro (1993), so dass die Lokale Agenda 21 schon damals das Handeln in beiden Partnerstädten bestimmte.

Viel ist passiert seitdem: Verwaltungspraktika in beiden Städten, ein Jugendtheateraustausch, der zu einer binationalen Ehe führte, viele Einsätze der früheren Köpenicker Amtsärztin, des Gemeindemitglieds von St. Franziskus Dr. Ida Beier, bei der Gesundheitsversorgung in Cajamarca, Austausche von Schülerinnen und Schülern, um nur einige zu nennen. Natürlich haben sich auch die meisten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in den vielen Jahren kennengelernt, aber das Wichtigste blieb die konkrete Zusammenarbeit auf der Projektebene, und dazu haben sich beide Seiten immer erfolgreich um Augenhöhe bemüht.

Träger der meisten Aktivitäten sind die zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteure in beiden Städten. So gibt es seit vielen Jahren einen erfolgreichen Austausch der Kindergärten Kleiner Fratz in Bohnsdorf und Waldspielhaus in Grünau mit Partnereinrichtungen in Peru, zwei Einrichtungen der außerschulischen Bildungsarbeit, der TJP e.V. in Wendenschloss und das christlich orientierte MICANTO in Cajamarca, sind in einen intensiven Dialog eingetreten, und auch im Bereich der älteren Menschen gibt es viele Kontakte. So wurde auf Initiative der Arbeitsgruppe Städtepartnerschaft (AG StäPa) 2019 die cajamarquinische Idee einer Seniorenolympiade auch in Treptow-Köpenick übernommen und hat sich im Bezirk mittlerweile zu einem Selbstläufer entwickelt.

Die Corona-Pandemie hat uns in der Zusammenarbeit nicht geschwächt, im Gegenteil: mit Mitteln der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft konnten wir 2020 ein Projekt „Gemeinsam gegen Covid-19 in Cajamarca“ realisieren, in dem die Seniorengruppen in Cajamarca Biogärten angelegt, die Jugendlichen von MICANTO Masken genäht und die Kindergärten Videospots zu Hygienemaßnahmen entwickelt haben. Auch nach dem offiziellen Projektende geht die Arbeit weiter: mit den angeschafften Nähmaschinen werden die Jugendlichen aufs Berufsleben vorbereitet, und die Seniorengruppen vermarkten ihre Ernte und sichern sich damit ein kleines zusätzliches Einkommen. In dieser Zeit haben wir uns viel öfter als früher mit unseren peruanischen Partnerinnen und Partnern in Videokonferenzen getroffen. Die AG StäPa und die Informationsstelle Peru e.V. haben im Jahr 2021 erfolgreich eine Spendenkampagne unterstützt, durch die in Cajamarca eine Anlage zum Abfüllen von Sauerstoff zur Corona-Bekämpfung beschafft in Betrieb genommen werden konnte und an der sich auch St. Josef beteiligt hat.

Aus der Agenda 21 sind mittlerweile die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs, Agenda 2030) geworden. Der Partnerschaftsvertrag wurde diesbezüglich vor 1½ Jahren aktualisiert, neue Kooperationen zeichnen sich ab, etwa von Kiezklubs in Treptow-Köpenick mit entsprechenden Senioreneinrichtungen in Cajamarca. Und seit ein paar Jahren gibt es die Treptow-Köpenicker Bohne, einen ökofairen Stadtkaffee, der zu 75% aus der Region Cajamarca stammt und über die meisten Weltläden im Bezirk und über die Touristinformation am Schlossplatz bezogen werden kann.

Im Jahr 2023 wollen wir unser gemeinsames Vierteljahrhundert zum Anlass nehmen, um ganzjährig im Bezirk stärker Präsenz zu zeigen und die Städtepartnerschaft bekannter zu machen. Geplant sind u.a. eine kleine Reihe mit drei Filmen aus Cajamarca, eine Serie von Veranstaltungen mit und in der Volkshochschule, in der wir die UN-Nachhaltigkeitsziele in der Praxis konkretisieren wollen, eine Veranstaltung zum religiösen Leben in Cajamarca, eine Radtour zu den Standorten der StäPa in Treptow-Köpenick, der Auftritt peruanischer Musikerinnen und Musiker zu verschiedenen Anlässen und so manches andere. Und unsere bewährten StäPa-Informationsstände etwa beim Fest für Demokratie am 6. Mai 2023, unsere halbjährlich erscheinenden StäPa-Broschüren und den peruanischen Kochkurs in der Volkshochschule wird es natürlich weiterhin geben.
Weitere Informationen zu unseren Aktivitäten finden sich auf unserer Homepage: www.staepa-cajamarca.de. Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, nehmen Sie gern mit uns Kontakt auf: info@staepa-cajamarca.de. Wir freuen uns über jede Form der Zusammenarbeit.

Michael Schrick

(der Artikel ist erstmals im Gemeindebrief von St. Josef "Pastorale" Ausgabe Nov./Dez. 2022 erschienen)



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